Deutsch als Amtssprache?
Eine weit verbreitete Annahme ist, dass Deutsch beinahe die
offizielle Sprache der USA geworden wäre. Immer wieder wird dabei auf eine Abstimmung im U.S. Kongress hingewiesen, bei der die deutsche Sprache mit einer Stimme Unterschied der englischen Sprache unterlag.
Diese Abstimmung gab es nicht. Jedoch wurde im Kongress am 13. Januar 1795 ein Gesetzesvorschlag eingebracht, der vorsah, alle Bundesgesetze auch in deutscher Sprache zu drucken. Während der Debatte gab es (wohl aus Zeitgründen) den Antrag, diese
Angelegenheit zu einem späteren Zeitpunkt weiter zu diskutieren. Dieser Vorschlag unterlag mit einer Stimme. Damit war die Debatte zu diesem Entwurf beendet. Einen Monat später wurde der
Gesetzesentwurf dann in der eigentlichen Abstimmung endgültig abgewiesen. Die Stimmenanzahl ist allerdings nicht bekannt.
Die Eine-Stimme-Unterschied-Legende baut auf der oben genannten Abstimmung zur weiteren Behandlung des Themas auf. Besonders die deutschen Einwanderer, die sich sprachlich benachteiligt sahen, haben die Angelegenheit aufgebauscht und die Geschichte ein
wenig umgeschrieben.
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